Huldigungsmarsch

Huldigungsmarsch

WWV 97

Komponist: Richard Wagner

Arrangeur: Siegmund Goldhammer

Schwierigkeitsgrad: 5,0

Dauer: 5,50 min

100,00€


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Preis ohne Steuer: 93,46€

Aufnahme auf CD: Sinfonische Bläsermusik 3

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Wagners Lebensweg verlief im Spannungsfeld höchster Triumphe und demütigender Misserfolge, bis er 1864 in König Ludwig II. von Bayern (1845-1886) einen glühenden Verehrer und unermüdlichen Mäzen fand, der seine künstlerischen Idealvorstellungen materiell und ideell großzügig förderte.

Noch am Todestag seines Vaters, König Maximilian, am 10. März 1864 wurde Ludwig II. als dessen Nachfolger achtzehnjährig zum König gekrönt. Einige Jahre zuvor, 1861, hatte er Wagners Tannhäuser und Lohengrin gehört, die eine nahezu süchtige Affinität zu dessen Musik begründete. Unmittelbar nach seiner Thronbesteigung ließ Ludwig II. Wagner zur Beförderung der künstlerischen Projekte 170 000 Gulden zukommen, die adäquate Aufführungen seiner Opern in München ermöglichten. Eine erste persönliche Begegnung zwischen Ludwig und Wagner fand Anfang Mai 1864 statt.

Wagner schrieb seinen Huldigungsmarsch als Morgengabe und Geburtstagsständchen für Ludwig zu dessen Geburtstag am 25. August 1864. Eine erste Aufführung in Anwesenheit des Königs fand jedoch erst am 5. Oktober in München statt. Eine Reihe von äußeren Umständen, so auch der plötzliche Tod des Kapellmeisters der Münchner Militärmusik, Peter Streck (1797-1864), zwei Tage vor der Aufführung, verhinderte das unmittelbare Geburtstagsständchen. Streck scheint, einem Nachruf zufolge, unter dem Druck der Vorbereitungen auf das Konzert mit Kopieren der Noten kurz vor der Aufführung, der Organisation von Proben und der Reise mit immerhin 80 Musikern nach Hohenschwangau und den enormen Ansprüchen, die Wagner musikalisch stellte, einem Herzanfall erlegen zu sein.

Der Huldigungsmarsch trägt die typische Wagnersche Handschrift. Er selbst schreibt zu seinem Stück, er habe etwas aus Lohengrin und Tannhäuser und vielleicht was Neues komponiert. Das Werk ist formal genial gestaltet, außerordentlich üppig in Klang und Instrumentation, wirkt jedoch insgesamt ein wenig zu routiniert. Auf Ludwig II. scheint die Aufführung auch keinen nachhaltigen Eindruck gemacht zu haben, denn es sind keine nennenswerten Äußerungen des Königs über das Werk überliefert. Trotz dieser Einschränkungen ist der Huldigungsmarsch als originales Werk Wagners für Blasorchester aus unseren Programmen nicht wegzudenken.

Interessant ist die ursprünglich von Wagner geforderte Bläserbesetzung, die in dieser Form heute nicht mehr zu realisieren wäre. Neben 2 kleinen Flöten in Des forderte er 4 große ebenfalls in Des, 1 As-, 2 Es- und 14 B-Klarinetten. 2 Trompeten in hoch B, 4 in F, 2 in Es und 4 Basstrompeten, 3 Flügelhörner, 3 Althörner, 4 Tenorhörner/Baritone und 6 Basstuben. Durch Siegmund Goldhammers Übertragung auf ein modernes Blasorchester kann dieses fast vergessene eindrucksvolle Werk wieder einem breiten Publikum dargeboten werden. (Grad 5)
(Artikelnummer: 39988)
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