Also blus das Alphorn heut

Als Johannes Brahms im Spätsommer 1868 zur Erholung in den Schweizer Alpen weilte, widerfuhr ihm eine sehr reale "Inspiration": Irgendwo in der Ferne hörte er ein Alphorn eine Melodie blasen, die er sogleich auf Notenpapier festhielt. Seiner Freundin (und vielleicht auch Geliebte?) Clara Schumann (Gattin des Komponisten Robert Schumann) schickte er dieses Notat als Gruß zu ihrem Geburtstag am folgenden Tag. Als Titel schrieb er über die Noten "Also blus das Alphorn heut". Jahre später erschien diese Melodie in der Einleitung des Schlusssatzes seiner 1. Sinfonie.

Stefan Schwalgin hat das Alphornthema zusammen mit dem Hauptthema des Sinfoniesatzes zu einer eigenständigen Orchesterminiatur verarbeitet und dabei die beiden melodisch markantesten Punkte der Brahmsschen Originalfassung verwendet. Das Alphornthema rückt in eine prominentere Rolle. Eine Bereicherung für alle Freunde „alpiner“ Bläserliteratur und darüber hinaus ein vortrefflicher Weg, den großen Sinfoniker Johannes Brahms auch dem Blasorchesterpublikum zu erschließen.